Evaluierung der LV „Informatik im Gesundheitswesen“ im Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege
Evaluierung der LV „Informatik im Gesundheitswesen“ im Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege

Evaluierung der LV „Informatik im Gesundheitswesen“ im Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege

Evaluierung der LV „Informatik im Gesundheitswesen“ im Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege

Bachelorarbeit von S. Dawoud. Studiengang Clinical Engineering, FH Campus Wien.

Zusammenfassung

Einführung

Digitale Technologien in der Pflege haben das Potenzial die Pflegenden in ihrer Arbeit zu entlasten und die Selbständigkeit der pflegebedürftigen Personen zu stärken [1]. Digitale Kompetenzen sind in die Curricula der Gesundheitsberufe zu integrieren, um die Ausbildung an die künftigen beruflichen Anforderungen anzupassen. Curricula sind zu überarbeiten, neu zu betrachten und zu evaluieren, um über notwendige Modifikationen entscheiden zu können [2].

Hintergrund

Die zunehmende Digitalisierung im Gesundheitswesen verlangt eine Veränderung der notwendigen Kompetenzen der Gesundheits- und Krankenpflege. Digitale Kompetenzen werden häufig notwendig und sind daher in die Berufsausbildung zu integrieren.

Eine Umfrage aus dem Jahr 2018 untersuchte an 11 FHs in Österreich die Informatikausbildung in der Pflege. 85 % der 182 Befragten gaben an, dass IT in der Pflege nicht Bestandteil ihrer Berufsausbildung an der FH war [3].

Die aktuellen Inhalte der Lehrveranstaltung „Informatik im Gesundheitswesen“ umfassen die Bereiche Pflegeinformatik, Informations- und Kommunikationssysteme im Gesundheitswesen, ELGA, mHealth- und eHealth-Anwendungen, Datenschutz und ethische Aspekte. Das Ziel dieser Arbeit ist die Beurteilung der Zufriedenheit der Studierenden mit den Inhalten dieser Lehrveranstaltung. Daraus ergibt sich folgende Forschungsfrage:

FF1: Wie bewerten Studierende der Gesundheits- und Krankenpflege die aktuelle LV „Informatik im Gesundheitswesen“ in Bezug auf die Anforderungen ihrer beruflichen Praxis und welche Verbesserungsvorschläge haben sie?

Methoden

Die Befragung der Studierenden wurde mit einem Fragebogen durchgeführt. Der Fragebogen war digital über die Plattform Moodle auszufüllen, und zwar in dem Moodle-Kurs, der die Lehrveranstaltung „Informatik im Gesundheitswesen“ begleitet hat. Der Fragebogen bestand aus quantitativen und qualitativen Fragen. Die Entwicklung des Fragebogens und die Erhebung waren nicht Teil dieser Arbeit (sondern wurden vorab von der Stiftungsprofessur HCE durchgeführt).

Der quantitative Teil umfasste folgende Fragen mit einer 5-teiligen Skala als mögliche Antworten:

  • Wie zufrieden sind Sie mit der Lehrveranstaltung „Informatik im Gesundheitswesen“?
  • Sind Sie der Meinung, dass Ihre Berufsausbildung Sie ausreichend auf die zunehmende Digitalisierung vorbereitet?
  • Haben Sie Interesse an offenen Lehrveranstaltungen im Rahmen Ihrer Bachelor-Ausbildung? z.B. an technischen Inhalten, wie Programmieren, Produktentwicklung, etc…?
  • Sind Sie der Meinung, dass Sie als Pflegekraft in der Position sind digitale Technologien im Gesundheitswesen mitzugestalten?

Der qualitative Teil umfasste die Fragen:

  • Was würden Sie gerne ändern an der Lehrveranstaltung „Informatik im Gesundheitswesen“?
  • Welche Inhalte wären aus Sicht der Digitalisierung in Ihrer Berufsausbildung notwendig?
  • Was würden Sie dazu brauchen, wenn Sie Technologien in Ihrer BA betrachten würden? z.B. Unterstützung durch Professoren, geeignete Betreuungspersonen,…?
  • Wenn Sie sich eine Lehrveranstaltung wünschen könnten – mit Blick auf Digitalisierung und Technologien – welche wäre das?

Ergebnisse

An der Befragung im WS21 haben 49 Studierende der Gesundheits- und Krankenpflege (im 3. Semester) teilgenommen. Die Befragung ergab eine sehr hohe Zufriedenheit mit der Lehrveranstaltung. Gleichzeitig fühlen sich die Hälfte der Befragten nur teilweise auf die künftigen Herausforderungen der Digitalisierung vorbereitet. Häufig genannte Verbesserungsvorschläge sind beispielsweise: mehr Unterrichtseinheiten, mehr praktische Anwendungen und ein höherer Bezug zwischen Theorie und Praxis. Zu den aus der Sicht der Studierenden notwendigen Inhalten wurden am Häufigsten die benutzten Softwarelösungen (Pflegedokumentation) genannt und digitale Technologien allgemein.

Viele Studierende zeigen Interesse an einem „technischen“ Thema bei der Bachelorarbeit, wozu jedoch fachlich geeignete Personen notwendig wären. Etwa 50% der Befragten haben Interesse an offenen Lehrveranstaltungen und ca. 80 % stimmen der Aussage zu, dass sie Mitgestalter*innen von digitalen Technologien im Gesundheitswesen sind bzw. sein sollten.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass das Ergebnis der Befragung ist, dass die Studierenden zufrieden mit der LV sind, aber dennoch Änderungen erforderlich sind, um sie mehr auf die Berufswelt vorzubereiten.

Quelle: Dawoud, Salma.: Ausbildung im Bereich digitale Technologien in der Pflege aus der Sicht der Bachelorstudierenden der Gesundheits- und Krankenpflege. Studiengang Clinical Engineering. FH Campus Wien. 2022.

Referenzen:

[1] Mohr, J./Riedlinger, I./Reiber, K.: Die Bedeutung der Digitalisierung in der Neuausrichtung der pflegerischen Ausbildung, Verlag Barbara Budrich, Berlin-Toronto, 2020.

[2] backend careum: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung der Berufe im Gesundheitswesen. Online im Internet:
https://backend.careum.ch/sites/default/files/media/file/working-paper-8-digitale-transformation-bildung-gesundheit.pdf (Stand 13.06.2019)

[3] Mania, H.: Wie kommt die Informatik in die Pflege?: Ein Konzept zumTransfer von Pflegeinformatik in den pflegerischen Alltag, 1. Auflage, Kerpen, 2008.

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