Diagnosefindung von Schlafapnoe
Diagnosefindung von Schlafapnoe

Diagnosefindung von Schlafapnoe

Umstände der Diagnosefindung von Schlafapnoe

von A. Inurean. Bachelorarbeit am Studiengang Clinical Engineering. FH Campus Wien

Zusammenfassung

Diese Arbeit untersucht die Situation von Betroffenen von Schlafapnoe. Es wird erfasst, wie die Betroffenen den Weg zum Arzt bzw. zur Diagnose finden, welche Symptome sie beobachtet haben und wie lange sie bis zur Diagnose bereits daran gelitten haben. Die Auswertung der Datenerhebung, dass die Symptome von Schlafapnoe Betroffenen vermehrt in den späteren Altersgruppen auftreten. Dies deutet darauf hin, dass das Risiko für Schlafapnoe und die damit verbundenen Symptome mit zunehmendem Alter steigen.

Einführung

Schlafapnoe ist eine häufige und schwerwiegende Schalfstörung, die das Risiko für Herzerkrankungen Schlaganfall und Diabetes erheblich erhöht [1]. Betroffene haben im Schlaf Atemaussetzer, die zu Sauerstofmangel und Schlafstörungen führen. Es ist zu vermuten, dass Schlafapnoe häufig sehr spät diagnostiziert wird bzw. häufig gar nicht erkannt wird. Die Diagnosefindung soll nun in dieser Arbeit näher betrachtet werden und es werden folgende Forschungsfragen gestellt:

FF1: In welchem Alter erhielten die Betroffene die Diagnose Schlafapnoe?
FF2: Wie lange litten Betroffene bereits unter Symptomen, bis die Diagnose Schlafapnoe gestellt wurde?
FF3: Welche spezifischen Symptome werden von Betroffenen am häufigsten berichtet?

Hintergrund

In Österreich leben ca. 35.000 Personen mit der Diagnose Schlafapnoe, jedoch geht man von einer Dunkelziffer von 600.000 Personen aus. Schlafapnoe veringert die Lebenserwartung um bis zu 10 Jahren und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen um das 3-4fache [2]. Dabei ist ein gesunder Schlaf zur Regeneration und für die körperliche und psychische Gesundheit wesentlich [3]. Es gibt eine Reihe von Risikofaktoren, die mit Schlafapnoe in Verbindung gebracht werden. Dazu gehören höheres Alter, Übergewicht und verhaltensbezogene Faktoren. Verschiedene Symptome, wie Schnarchen werden mit dieser Erkrankung in Verbindung gebracht, jedoch gibt es auch einige unbekannte Symptome, wie Nykturie (nächtlicher Harndrang) und Hypertonie [4].

Die Therapie von Schlafapnoe umfasst Veränderungen im Lebensstil und die Anwendung von verschiedenen Schlaftherapiegeräten, wie z.B dem Goldstandard in der Behandlung, der PAP-Therapie [5].

Methoden

Ein Fragebogen wurde erstellt und einem Pretest unterzogen. Der Fragebogen „schlafbezogene Atemstörungen“ umfasste Fragen zu begleitenden Symptomen, Dauer der Symptome und Anlass zum Arztbesuch vor der Diagnose. 108 Betroffene, bei denen Schlafapnoe als Diagnose feststand wurden im Rahmen von Besuchen in Schlaflaboren befragt. Der Fragebogen wurde ihnen übergeben und die Probanden füllten den Fragebogen selbstständig aus. 98 gültige bzw. vollständig ausgefüllte Fragebögen wurden in er Auswertung der erhobenen Daten einbezogen.

Ergebnisse

Beantwortung der FF1: Die Auswertung der Datenerhebung ergab, dass die Mehrheit der Stichprobe (58%) im Alter von 51 bis 70 Jahren mit Schlafapnoe diagnostiziert wurde. Hingegen erhielten lediglich 16% der Befragten in den Altersgruppen von 21 bis 45 Jahren die Diagnose Schlafapnoe.

Ergebnisse zu Auslöser und Symptomen, unter denen die Betroffenen litten

Beantwortung der FF2: Die Auswertung der Datenerhebung ergab, dass die Mehrheit der Befragten (37%) angab, zwischen 3 und 5 Jahre lang unter den Leitsymptomen von Schlafapnoe gelitten zu haben. Etwa ein Viertel der Befragten (24%) berichtete von einer Symptomdauer von 5 bis 10 Jahren, während 23% angaben, länger als 10 Jahre mit den Symptomen gelebt zu haben.

Ergebnisse zu Dauer der Symptomen vor der Diagnosestellung und das Alter bei Diagnosestellung

Beantwortung der FF3: Die Analyse ergab, dass 78% der Befragten Schnarchen und 47% Schlafstörungen als Symptome angaben. Darüber hinaus berichteten 62% der Befragten von Tagesmüdigkeit, 51% von Erschöpfung und 37% von Konzentrationsschwächen. Auffällig war auch, dass 49% der Befragten angaben, unter Bluthochdruck zu leiden. Obwohl Bluthochdruck selten direkt mit Schlafapnoe in Verbindung gebracht wird.

Quelle: Inurean, Aurelia. Umstände der Diagnosefindung von Schlafapnoe. Bachelorarbeit am Studiengang Clinical Engineering. FH Campus Wien. 2023

Quelle (Titelbild): pixabay | asundermeier

Referenzen:

[1] Universitätsklinikum Ulm: Das obstruktive Schlafapnoesyndrom. Online im Internet (Stand 2020): https://www.uniklinik-ulm.de/hals-nasen-und-ohrenheilkunde/schlafmedizin/obstruktives-schlafapnoesyndrom.html

[2] Cardiovert: Schlafapnoe. Online im Internet unter https://www.cardiosecur.com/de/ihr-herz/fachartikel-rund-um-das-herz/schlafapnoe (Stand: März 2023)

[3] Spektrum Lexikon: Schlaf. Online im Internet (Stand 2020): https://www.spektrum.de/lexikon/biologie-kompakt/schlaf/10379 (Stand
März 2023)

[4] Eupati: Gesundheitliche Risikofaktoren. Online im Internet (Zugriff: 15.3.23) unter: https://toolbox.eupati.eu/resources/gesundheitliche-risikofaktoren/?lang=de

[5] Kline, L. R. Clinical presentation and diagnosis of obstructive sleep apnea in adults. In: UpToDate, Version 63.0. 2023. https://www.uptodate.com/contents/clinical-presentation-and-diagnosis-of-obstructive-sleep-apnea-in-adults?

[6] Weiss, B. G. Obstruktive Schlafapnoe: Für jeden Patienten eine passende Therapie. In: MMW Fortschritte Medizin. S.46-49. 2022.

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