Potenziale der digitalen Selbstvermessung in der Gesundheitsförderung
Potenziale der digitalen Selbstvermessung in der Gesundheitsförderung

Potenziale der digitalen Selbstvermessung in der Gesundheitsförderung

Potenziale der digitalen Selbstvermessung in der Gesundheitsförderung

von J. Hamzaraj.Bachelorarbeit am Studiengang Clinical Engineering.

Zusammenfassung

Diese Arbeit betrachtet den Trend der digitalen Selbstvermessung im Kontext der Gesundheitsförderung. Können digitale Technologien am Beispiel von Smartwatches einen Beitrag zur Gesundheitsförderung leisten? Diese Arbeit liefert anhand von konkreten Produkten am Markt einen Einblick in die Möglichkeiten des Sammelns von eigenen Gesundheitsdaten mit Hilfe von Smartwatches.

Einführung

Der Trend seine eigenen Vitaldaten zu messen und auszuwerten ist durch den Einsatz von tragbaren digitalen Technologien gefördert worden. Wearables können automatisch verschiedenste Parameter erfassen, Daten analysieren und ansprechenden darstellen. Diese Arbeit befasst sich mit den Möglichkeiten von Smartwatches und deren Beitrag zur Gesundheitsförderung. Dazu wurde folgende Fragestellung definiert:

FF: „Welche Potenziale hat der Trend der digitalen Selbstvermessung für die Gesundheitsförderung?“

Hintergrund

Faktoren der Gesundheitsförderung sind z.B. Körperliche Aktivität, ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, Stressmanagement und Lebensstilfaktoren, wie Rauchen etc. [1][2]. Viele dieser Komponenten können mit Hilfe von digitalen Technologien, wie Wearables [3] überwacht, gespeichert, ausgewertet – also getrackt werden.

„The quantified self (QS) is any individual engaged in the self-tracking of any kind of biological, physical, behavioral, or environmental
information. […] A variety of areas may be tracked and analyzed, for example, weight, energy level, mood, time usage, sleep quality, health, cognitive performance, athletics, and learning strategies” [4]. Dieser Trend nutzt Wearables und dazugehörige Anwenderprogramme (Apps), um Körperdaten etc. zu messen.Smartwatches zählen zu den Wearables. Sie unterscheiden sich von Fitnessuhren indem der Datenaustausch und die Interaktion ausgeprägter ist als bei Fitnessuhren. Sie können Nutzer*innen gezielt zu einem proaktiven Verhalten anregen [5].

Methoden

Es werden Parameter der Gesundheitsförderung identifiziert, um die Funktionalitäten von Smartwatches zu bewerten und deren Beitrag zur Gesundheitsförderung bewertet. Zu den gesundheitsbezognenen Aspekten, die Smartwatches heute erfassen können, zählen z.B. Training, Energie, Herzfrequenz uvm., die in der Arbeit dargestellt werden. Zusätzlich sind Aspekte der Datensicherheit, der Privatsphäre und des Datenschutzes, Energieversorgung, Kosten und Handhabbarkeit als nicht-gesundheitsbezogene Parameter in die Analyse eingeflossen.

Symbolbild: Smartwatch (pixabay | kropekk_pl)

Zur Beurteilung wurden je ein Modell einer Smartwatch von fünf Herstellern (Apple, Samsung, Garmin, Withings, Amazfit) herangezogen.

Ergebnisse

Diese Arbeit liefert eine Beurteilungsliste der betrachteten Modelle bzw. Produkte, in der anhand des erarbeiteten Kategoriensystems Punkte vergeben wurden, um eine Endbewertung zu erhalten. Die Bewertungsergebnisse sind in der BA zu finden.

Beantwortung der Forschungsfrage: Die Ergebnisse der Analyse haben deutlich gezeigt, dass Smartwatches – als eine Form der Selbstvermessungstechnologie – große Potenziale für die Gesundheitsförderung aufweisen. Natürlich fiel die Auswertung der fünf analysierten Uhren nicht bei allen gleich gut aus, jedoch hatte jede der Modelle seine jeweiligen Vor- und Nachteile beziehungsweise Stärken und Schwächen. Besonders herausragend im gesundheitsförderlichen Sinne waren die neuesten Modelle von Smartwachtes. Je neuer ein Produkt ist, desdo umfangreicher sind die Funktionen und die Anzahl der eingesetzten Sensoren.

Zu guter Letzt kann einer Selbstvermessungstechnologie nur so viel Potenzial zugeschrieben werden, wie es sein Anwender möglich macht. Denn einzig der Besitz eines Messtools wie einer Smartwatch reicht nicht aus, um Veränderungen in der Gesundheit zu bewirken. Es gilt, die gegebenen Potenziale in vollem Maße auszuschöpfen und aktiv mit der Technologie zusammenzuarbeiten. Eine essenzielle Voraussetzung dafür ist die aktive Nutzung und Auseinandersetzung mit den zur Verfügung stehenden Funktionen.

Quelle: Hamzaraj, Julia. Potenziale der digitalen Selbstvermessung in der Gesundheitsförderung. Bachelorarbeit am Studiengang Clinical Engineerring. FH Campus Wien. 2023

Quelle (Titelbild): pixabay | xxolaxx und kropekk_pl

Referenzen:

[1] Richter, A., et al. (2021). Gesundheitsfördernde Verhaltensweisen bei Erwachsenen in Deutschland. Journal of Health Monitoring. S. 28-48

[2] Amann-Jennson, G. W. (2015). Schlaf dich jung, fit und erfolgreich: Nutzen Sie die geheimnisvollen Kräfte des Schlafens für mehr Lebenspower, Gesundheit, Lebensfreude und Erfolg. Eigenverlag, Wien.

[3] indtner, E. (2017). Wearables und Self-Tracking als Instrumente in der Marktforschung. St. Pölten University of Applied Sciences, Masterarbeit.

[4] Swan, M. (2013). The Quantified Self: Fundamental Disruption in Big Data Science and Biological Discovery. Big Data. S. 85-99.

[5] Jung, R., Rieder, A. (2020). Wearables als Schlüssel zur individuellen Gesundheit? Potenziale und Grenzen der Wearable-Technologie für das Personalmanagement und -Controlling. S. 4-10

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