Künstliche Intelligenz und soziale Roboter in der Pflege
Künstliche Intelligenz und soziale Roboter in der Pflege

Künstliche Intelligenz und soziale Roboter in der Pflege

Künstliche Intelligenz und soziale Roboter Potenziale und Herausforderungen bei Anwendungen in der Pflege

Bachelorarbeit von Vithayathil Ann Pearl. Studiengang Clincial Engineering FH Campus Wien

Zusammenfassung

Der demographische Wandel und die hohe Lebenserwartung verursachen eine große Anzahl an immer älter werdenden Menschen und damit auch viele pflegebedürftige Menschen [1]. Damit steigt wiederum auch die Nachfrage nach Betreuungspersonen. Ein Lösungsansatz für diese Herausforderung ist der Einsatz von Robotern, welche zur Unterstützung des Pflegepersonals und der Betreuung von Pflegebedürftigen dienen sollen. Jedoch ist dieser Einsatz nicht nur mit vielen Potenzialen, sondern auch mit vielen Herausforderungen verbunden

Einleitung

Soziale Roboter sind dafür entwickelt, um mit uns Menschen interagieren. Sie besitzen soziale Verhaltensweisen wie Zuhören, Sprechen und dem Ausdruck von Emotionen. Diese werden Mithilfe von Algorithmen der künstlichen Intelligenz realisiert. Die soziale Robotik ist ein spannendes Feld mit vielen Forschungsfäden, in denen jedes Jahr interessante neue Entwicklungen auftauchen [2]. Das Ziel der Arbeit ist es, die Rolle der Künstlichen Intelligenz in Pflegeheimen zu definieren. Folgende Forschungsfragen werden beantwortet:

1. Welche Einsatzmöglichkeiten von sozial agierenden Robotern sind heute möglich?
2. Welche Gefahren und Risiken entstehen durch deren Gebrauch?
3. Welche ethischen Aspekte sind beim Einsatz jener Technologie zu beachten?

Hintergrund

Für den Begriff „sozialer Roboter“ gibt es in der Literatur keine eindeutige Definition, da diese je nach Bezugsrahmen und Wissenschafts- richtung anders erfolgt. Jedoch sind sich die meisten Autor*Innen einig, dass die Haupteigenschaft der sozialen Roboter die Interaktion ist. Laut Bendel können „social bots“ in fünf Dimensionen unterteilt werden [2] [3]:

  • Nutzen für Lebewesen
  • Interaktion mit Lebewesen
  • Nähe zu Lebewesen
  • Abbildung von Lebewesen
  • Kommunikation mit Lebewesen
Roboterarten in der Pflege

Der Einsatz von sozialagierender Intelligenz in der Pflege ist heutzutage bereits weltweit in Anwendung. Der humanoide Roboter „Pepper“, welcher von dem französischen Unternehmen Aldebaran Robotics SAS und dem japanischen Telekommunikations- und Medienkonzern SoftBank Mobile Corp. konstruiert wurde, wird bereits in vielen Pflegeheimen zum Einsatz gebracht. Dabei übernimmt der soziale Roboter die Rolle eines Entertainers, Fitnesstrainers und Spielgefährten ein. In Europa sind bereits mehr als 12 000 Roboter im Einsatz [4]. Der Roboter „Dinsow“ wird von thailändischen und japanischen Krankenhäusern für die Patientenversorgung verwendet. Er überwacht ältere Patient*Innen über Video und plant Video-Chats mit deren Verwandten ein. Außerdem werden Pflegekräfte telefonisch über Patientenaktivitäten informiert. Darüber hinaus erinnert er Patient*Innen an ihre Medikamente und an ihre Übungen. Zusätzlich bietet er auch noch Unterhaltung, indem er Spiele und Karaoke anbietet [5].

Methoden

Die Forschungsfragen wurden mithilfe einer Literaturrecherche durchgeführt. Dazu wurden die Datenbanken SpringerLink, ScienceDirekt und GoogleScholar verwendet. Aus der gewonnenen aktuellen Literatur wurden die Einsatzbereiche erhoben und beschrieben. Danach wurden die Herausforderungen durch die Nutzung von sozialen Robotern und ethische Aspekte diskutiert.

Ergebnisse

Beantwortung der

FF1: Identifizierte Einsatzbereiche für Soziale Roboter: Physiotherapeut, Gesundheitsberater, Spielgefährte, Haus- und Kuscheltier

FF2: Als Herausforderungen wurden die Punkte Haftung, die körperliche und psychische Unversehrtheit und die Veränderung der Arbeitswelt identifiziert und analysiert

FF3: Der Einsatz von sozial agierenden Robotern ist nicht nur mit sicherheitstechnischen und rechtlichen Herausforderungen verbunden, sondern auch mit ethischen Herausforderungen, die folgende Bereiche umfassen: Autonomie, Interaktion und Kommunikation und soziale Isolation.

Quelle: Vithayathil, A.P.: Künstliche Intelligenz und soziale Roboter. Potenziale und Herausforderungen bei Anwendungen in der Pflege. Bachelorarbeit am Studiengang Clinical Engineering. FH Campus Wien. 2021

Referenzen:

[1] WKO: Demografische Entwicklung in Österreich. https://news.wko.at/news/oesterreich/Demografische_Entwicklung_in_Oesterreich.html (Stand 20.5.2020)

[2] Bendel, O.: Soziale Roboter: Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen. Wiesbaden, Heidelberg: SpringerGabler. 2021

[3] Gabler Wirtschaftslexikon: Soziale Roboter. Definition: Was ist „Soziale Roboter“? https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/soziale-roboter-122268 (Stand 27.2.2021)

[4] Softbank Robotics: https://www.softbankrobotics.com/emea/de/pepper (Stand 29.8.2022)

[5] Duquesne University: Robotics in Nursing. https://onlinenursing.duq.edu/blog/robotics-in-nursing/#:~:text=How%20Nurse%20Robots%20Offer%20a,assist%20by%20the%20training%20staff (Stand 22.5.2020)

Quelle Beitragsbild: Gerd Altmann auf Pixabay


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