LV: Digitale Technologien im Gesundheitswesen
LV: Digitale Technologien im Gesundheitswesen

LV: Digitale Technologien im Gesundheitswesen

LV: Digitale Technologien im Gesundheitswesen

Dieser Beitrag beschreibt ein Lehrkonzept für Gesundheitsberufe in der Berufsausbildung an Fachhochschulen in Österreich, am Beispiel einer Lehrveranstaltung für Gesundheits- und Krankenpflege. Es werden im folgenden das didaktische Konzept, die Lehrinhalte und die Ziele der Lehrveranstaltung vorgestellt:

Das Projekt bzw. das Lehrkonzept umfasst Wissens- und Kompetenzerwerb in den Bereichen

  • digitale Technologien in der Gesundheitsversorgung,
  • elektronische Gesundheitsakte,
  • Telemedizin,
  • Digital Health-Anwendungen,
  • Ethik und Datenschutz.

Die Struktur der Lehrveranstaltung besteht aus zwei Blöcken, wobei Teil 1 „online“ stattfindet und Teil 2 in „Präsenz“.

Pizieno | pixabay

Dieses Lehrkonzept arbeitet nach dem Flipped-Classroom-Konzept.

„Flipped Classroom“ ist ein didaktisches Konzept, das einen Selbstlern- (Teil 1) und einen Präsenzanteil (Teil 2) umfasst. Im Selbststudium (vor der Präsenzveranstaltung) werden Lerninhalte in Form von digitalen Unterlagen, Videos etc… zur Verfügung stellt. Die Präsentveranstaltung beschäftigt sich anschließend mit der Anwendung und Vertiefung des erworbenen Wissens.

Teil 1: Selbststudium-Phase

Mit Hilfe von Moodle wird durch den Einsatz von verschiedenen Medien, wie Videos, Grafiken, PDFs, etc… der orts- und zeitunabhängige Wissenserwerb im Selbststudium unterstützt. Die freie Zeiteinteilung durch das Flipped-Classroom-Konzept kommt den Studierenden sehr entgegen, da sie im Bachelorstudium inkl. Praktikum über sehr wenige freie Ressourcen verfügen. Die Vereinbarkeit von Lernen und Arbeiten wird so unterstützt. Dieser Teil 1) ermöglicht es, dass die Präsenzeinheiten (Teil 2) ausschließlich für vertiefende, praxisrelevante Inhalte verwendet werden können. Das trägt zur Erhöhung der Motivation der Studierenden bei. Der Online-Kurs umfass folgende Themenbereiche:

  • Informationstechnologien allgemein
  • Pflegeinformatik
  • IT-Systeme im Gesundheitswesen (KIS, ELGA, Pflegedokumentation)
  • Ethik und Datenschutz
Teil 2: Präsenz-Lehrveranstaltung

In diesem Teil steht die Anwendung bzw. die Vertiefung der im Teil 1 erlernten Inhalte im Vordergrund. In Kleingruppen werden konkrete aktuelle Anwendungen und Entwicklungen (Robotik in der Pflege, SmartHome-Anwendungen, Technologien für Rehabilitation und assistive Systeme zur Alltagserleichterung) betrachtet und bewertet. Die Ergebnisse werden dann der gesamten Gruppe präsentiert und zur Diskussion gestellt.

Anhand dieser Themen werden Chancen und Herausforderungen der digitalen Technologien betrachtet. Diese Beispiele ermöglichen auch eine praxisnahe Beschäftigung mit ethischen und datenschutzrechtlichen Aspekten der betrachteten Technologien. Die Studierenden sollen Fähigkeiten entwickeln, die sie zu kritischen und verantwortungsvollen Nutzer*innen macht; nicht zuletzt auch, um Mitgestalter*innen künftiger Entwicklungen zu sein.

Ziele der Lehrveranstaltung

Die Studierenden

  • haben einen Überblick über Informationssysteme im Gesundheitswesen und deren Anwendungsbereich
  • kennen die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA), deren Funktionalität und Möglichkeiten
  • kennen Anwendungsgebiete von Telemedizin und Digital Health-Anwendungen
  • kennen aktuelle Entwicklungen und Forschungen in den Bereichen AAL, Robotik, Serious Games, etc…
  • kennen gesetzliche Vorgaben zu Datenschutz und Datensicherheit im Gesundheitswesen
  • können die Potenziale und Herausforderungen der Digitalen Transformation erfassen und bewerten
  • können die betrachteten Systeme und Anwendungen auch aus ethischen Gesichtspunkten bewerten
Anerkennungen

Dieses Projekt wurde im Jahr 2020 vom Teaching Support der FH Campus Wien als Best-Practice-Projekt ausgezeichnet.

Seit 2020 ist das Projekt im „Atlas der guten Lehre“ des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung Wien gelistet [1].

Referenzen

[1] BM (2020). Altas für gute Lehre. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Wien unter: https://gutelehre.at/

Beitragsbild: Pizieno | pixabay

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