Gesundheitsinformationen im Internet
Gesundheitsinformationen im Internet

Gesundheitsinformationen im Internet

Gesundheitsinformationen im Internet

Gesundheitsinformationen sind mit Hilfe des Internets allgegenwärtig. Die Qualität der Informationen im Internet ist sehr unterschiedlich. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die Qualität und Vertrauenswürdigkeit von Gesundheitsinformationen im Internet besser einschätzen zu können.

Einführung

Gesundheitsinformationen sind mit Hilfe des Internets allgegenwärtig. In Form von Webseiten, Apps, Videos und Podcasts sind Gesundheitsinformationen jederzeit für fast alle Menschen sehr einfach verfügbar [1]. Sie gehören zu den am Häufigsten genutzten Angeboten des World Wide Webs. Herausforderungen hierbei sind die stark schwankende Qualität und auch die Komplexität der Informationen.

Auch in Österreich informieren sich Menschen überwiegend über das Internet (55%), über ärztliches Personal (45%) und Tageszeitungen (17%). Die Zahlen dazu stammen aus einer Studie aus dem Jahr 2015, es ist daher anzunehmen, dass sich der Anteil der Internetnutzer

Eine Studie, die Online- und Printmedien betrachtete, ergab, dass 60 Prozent der Beiträge über Gesundheit und Krankheit mit starker Verzerrung, also entweder stark übertrieben oder nichtzutreffend sind, wiedergeben. Nur 11 % der Berichte konnte als korrekt bewertet werden [2].

Eine schlechte Gesundheitsinformation informiert inkorrekt, einseitig, verkürzt oder unsachlich.
eine Gesundheitsinformation kann dann als "gefährlich" angesene werden, wenn sie vermutlich ein Verhalten auslösen wird, das einen erheblichen körperlichen, seelischen oder finanziellen Schaden und/oder einen Vertrauensverlust in die wissenschaftsbasierte Medizin hervorruft.
Abbildung 1: Definition von schlechten und gefährlichen Gesundheitsinformationen [3]
Gute Gesundheitsinformationen

ermöglichen Nutzer*innen selbstbestimmte Entscheidungen für Ihre Gesundheit zu treffen. Sie können Wissen über mögliche Untersuchungs- und Behandlungsmethoden aufbauen und fühlen sich damit besser und klarer informiert [4]. Gute Gesundheitsinformationen erleichtern das Leben von Menschen mit Beeinträchtigungen, sind notwendig für die gesundheitliche Chancengleichheit und mindern die Kosten des Gesundheitssystems [5].

Beurteilung von Gesundheitsinformationen

Mit dem Leitfaden Gute Gesundheitsinformation Österreich wurden Qualitätskriterien definiert, um Gesundheitsinformationen auf Qualität und Vertrauenswürdigkeit prüfen zu können. Zwei Arten von Checklisten helfen bei der Prüfung:Zwei Arten von Checklisten helfen bei der Prüfung:

  • Checkliste für alle Menschen Vers.1.0 [4a]
  • Profi-Checkliste für Vertreter*innen der Gesundheitsberufe Vers.2.0 [4b]

Auch die Checkliste „Kriterien zur Beurteilung von Gesundheitsinformationen“ [3] von Feldwisch-Dentrup et al. (2019) ist ein geeignetes Mittel für die Beurteilung der Qualität und der Vertrauenswürdigkeit von Gesundheitsinformationen.


Task / Lehre: Studierende bewerten anhand der Profi-Checkliste [1] eine Website bzw. einen Artikel im Web mit Gesundheitsinformationen. Beispielhaftes Vorgehen:

  • eine Website bzw. ein Artikel, der/dem man kritisch gegenübersteht
  • eine Website, sie man selbst gerne nutzt
  • ein Vorschlag der Suchmaschine beim Suchen mit einem Schlagwort (z.B. „Impfung Kind“ in die Suchmaschine eingeben und eine Website aus der Ergebnisliste auswählen)

In Kleingruppen; dann die Ergebnisse vergleichen und reflektieren.


Referenzen:

[1] Österr. Plattform Gesundheitskompetenz |Fonds Gesundes Österreich. Was versteht man unter Guten Gesundheitsinformationen. Zugriff am: 14.10.22. unter: https://oepgk.at/gute-gesundheitsinformation-oesterreich/

[2] Kerschner, B., Wipplinger, J., Klerings, I., Gartlehner, G. (2015): Wie evidenzbasiert berichten Print- und Online-Medien in Österreich? Eine quantitative Analyse. Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen, 109, 4-5, S. 341-349.

[3] Feldwisch-Drentrup, H.; Kuhrt, N. (2019): Schlechte und gefährliche Gesundheitsinformationen.Wie sie erkannt und Patienten besser geschützt werden können. Bertelsmann-Stiftung. Gütersloh.

[4] ÖPGK (2020): Gute Gesundheitsinformation. Version 5/2020. ÖPGK-Factsheet, Version 05/2020. Wien. am 14.10.22 unter: https://oepgk.at/wp-content/uploads/2020/10/oepgk_factsheet_expertinnen_bfrei.pdf

[4a] ÖPGK (2020). Checkliste für alle Menschen Vers.1.0. unter https://oepgk.at/wp-content/uploads/2020/10/oepgk_ggi_allg_checkliste_bfrei.pdf

[4b] ÖPGK (2020). Profi-Checkliste für Vertreter*innen der Gesundheitsberufe Vers.2.0. unter https://oepgk.at/wp-content/uploads/2021/11/oepgk-ggi-profis-checkliste-bfrei.pdf

[5] Eichler K et al, The costs of limited Health Literacy: A systematic review, International Journal of Public Health Vol.3, San Diego, Academic Press 2008, 204-211.

Beitragsbild: pixabay| talhakhalil007

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmen Sie dem zu.

Datenschutzerklärung