Technische Hilfsmittel zur Behandlung von Diabetes
Technische Hilfsmittel zur Behandlung von Diabetes

Technische Hilfsmittel zur Behandlung von Diabetes

Technische Hilfsmittel zur Behandlung von DM Typ I und Typ II. Technologieeinsatz aus der Sicht von Rettungsdienstmitarbeiter*innen

Bachelorarbeit von Peschke, Lukas. Studiengang Clinical Engineering, FH Campus Wien

Zusammenfassung

Als (ehrenamtlicher) Sanitäter stellt sich immer wieder die Frage, ob ein besseres Wissen über die Geräte von Patienten*innen mit helfen würde, gewisse Einsatzsituationen besser und schneller einzuschätzen. Die Arbeit erhebt den aktuellen Stand der Technik bei der Versorgung von Diabetiker*innen und untersucht, ob mehr (zusätzliches) Wissen zu dem Thema bei Sanitäter*innen Einfluss auf die Behandlungssituation haben würde.

Einführung

Ziel dieser Arbeit ist es, ein Überblick über DM I und II zu geben, die verfügbaren Technologien (zur Messung bzw. Therapie) am österreichischen Markt darzustellen. Weiters wird mit Hilfe von Fallbeispielen, erläutert, ob durch erweitertes Wissen des/der Mitarbeiters*in im Rettungsdienst, ein Vorteil für den Outcome des Patienten ergibt. Aus dem Kontext der Arbeit ergeben sich folgende Forschungsfragen:

  • FF1: Welche Systeme werden derzeit auf dem österreichischen Markt, zur Therapie von DM Typ I und II verwendet?
  • FF2: Welche dieser Daten sind für Mitarbeiter*innen eines Rettungsdienstes in einem Einsatzfall relevant?
Hintergrund

Diabetes mellitus (DM) ist eine krankhafte Störung des Zuckerstoffwechsels. Sie beruht auf Insulinmangel (DM Typ I) oder auf Insulinresistenz (DM Typ II). Diese Erkrankung kann zu Schädigung an Gefäßen und Organen führen. Weltweit geht man von rund 32 Millionen Erwachsene, die von dieser Krankheit betroffen sind aus. DM ist auch unter dem volkstümlichen Begriff
Zuckerkrankheit bekannt, und gehört zu einer der weitverbreitetsten Krankheiten in Österreich und weltweit. Typ-2-Diabetes ist die in Österreich und weltweit am verbreitetste Form der Diabetes-Erkrankung [1].

Akutkomplikationen

Bei Diabetes mellitus kann es zu Akutkomplikationen kommen, diese bedürfen im Regelfall einen (intensiv-) medizinische Betreuung, Im Rettungsdienst können Mitarbeiter*innen solchen Krankheiten, wie schwere Hypoglykämien oder diabetische Ketoazidose in einem Einsatzgeschehen vortreffen.

Als schwere Hypoglykämie spricht man ab einem Blutzuckerwert < 50mg/dl. Dies kann völlig ohne Symptomatik auftreten, in den meisten Fällen kommt es aber zu einer Bewusstseins-beeinträchtigung, Sprach- und Gefühlstörungen, Krampfanfällen und im schlimmsten Fall zum Koma [2]. Ein möglicher Auslöser kann eine Überdosierung von Insulin sein.

Bei der diabetischen Ketoazidose handelt es sich um eine schwerwiegende Entgleisung des Stoffwechsels bzw. einen akut lebensgefährlichen Zustand, herbeigeführt bei DM Typ Idurch Insulinmangel. Diabetische Ketoazidose entsteht meist im Laufe weniger Stunden und zeigt sich in folgenden Symptomen: Durst, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit. Daneben kommt es zu Symptomen einer Übersäuerung: tiefes Atmen (Kussmaul´sche Atmung), Azetongeruch in der Atemluft, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Bewusstseinsveränderungen [3].

Technologien

Die Behandlung und die Diagnose von DM Typ 1 und Typ 2 erfordert das regelmäßige Messen des Blutzuckers. Hierbei wird die Konzentration von Glukose im Blut ermittelt. Bei Typ-1 Diabetes ist zur Behandlung das Injizieren von Insulin in den Körper erforderlich, in seltenen Fällen ist das auch bei Typ-2-Diabetiker*innen erforderlich. Für insulinpflichtige Diabetiker*innen gibt es zur Messung des Blutzuckers Technologien bzw. alternative Messmethoden, wie Continous Glucose Monitoring (CGM), Flash Glucose Monitoring (FGM) [4].

Zur Verarbreichtung des notwendigen Insulins werden neben Pens Insulinpumpen [5] verwendet. Ein System, das Insulinpumpe und Blutzuckermessung verbindet ist das Closed-Loop-System [4].

Methoden

Eine Literaturrecherche soll den aktuellen Stand der Technik in der Versorgung von DM Typ 1 und 2 aufzeigen. Anhand von zu erstellenden Fallbespielen (aus der Praxis) soll beurteilt werden, ob Wissen zu Technologien für Diabetiker*innen von Mitarbeiter*innen des Rettungsdienstes einen Mehrwert liefern bzw. zu einem höheren Behandlungserfolg im Einsatzfall führt oder nicht.

Ergebnisse

zu FF1: Diabetes-Therapiesysteme: Blutzuckermessgeräte, Insulinpumpen, FGM-Systeme, CGM-Systeme und Closed Loop Systeme, die am österreichischen Mark erhältich sind, werden beschrieben.

zu FF2: Die Relevanz für den Rettungsdienst wurde anhand von Fallbeispielen nachgewiesen. Der Autor schlägt ein Modul „Diabetes Therapiesysteme“ in der Rettungssantitäts-Ausbildung mit einem Umfang von 6-8 Stunden vor.

Quelle: Peschke, L. Technische Hilfsmittel zur Behandlung von DM Typ I und Typ II. Technologieeinsatz aus der Sicht von Rettungsdienstmitarbeiter*innen. Bachelorarbeit am Studiengang CE, FH Campus Wien. 2021.

Referenzen

[1] BM f. Gesundheit.: Diabetes. Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Diabetes, Online im Internet:
https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Nicht-uebertragbare-Krankheiten/Diabetes.html (aufgerufen am 10.04.2021)

[2] MeinMed.at. Hypoglykämie. RegionalMedien Gesundheit/RMA Gesundheit GmbH. Online im Internet: https://www.minimed.at/medizinische-themen/stoffwechsel-verdauung/hypoglykaemie/ (aufgerufen am 13.04.2021, Stand 28.05.2020)

[3] netdoktor.at: Typ-1-Diabetes, Online im Internet: https://www.netdoktor.at/krankheit/diabetische-ketoazidose-7442#:~:text=Diabetische%20Ketoazidose%20(%C3%9Cbers%C3%A4uerung)%20ist%20ein,auftreten%2C%20wird%20dem%20Patienten%20schlecht. (aufgerufen am 10.04.2021, Stand 2004)

[4] [VIT19] Vitanet.de: Intelligente Technik für die Blutzuckermessung, Online im Internet: http://www.vitanet.de/e-health/diabetes/neue-methoden-der-blutzuckermessung (aufgerufen am 20.05.2021, Stand 14.10.2019)

[5] Österreichische Diabetes Gesellschaft: Diabetes mellitus – Leitlinie für die Praxis Kurzfassung, 2019. https://www.oedg.at/pdf/OEDG_Pocket_Guide_2019-07.pdf

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